Institut für Geowissenschaften Wilhelm Salomon-Calvi (1868-1941) an der Universität Heidelberg – „der meistgehörte Lehrer der deutschen Geologie“

Portrait Wilhelm Salomon Calvi 1935

Prof. Dr. Andreas Hoppe (Universität Freiburg) hat einen neuen Artikel zu Wilhelm Salomon-Calvi veröffentlicht: Wilhelm Salomon-Calvi durchlief von 1897 bis 1934 an der Universität Heidelberg eine brillante wissenschaftliche Karriere. Er war Inhaber des Lehrstuhls für Geologie, gehörte zu den national und international herausragenden Professoren der seinerzeit weltberühmten Universität und verteidigte und verbreitete früh Alfred Wegeners Hypothese von einer Drift der Kontinente. Unter seiner Leitung wurde eine Radium-Sole-Thermalquelle in der Stadt erbohrt. Er fühlte sich als deutscher Patriot, handelte danach und wurde Ehrenbürger der Stadt Heidelberg. Am Ende seines Berufslebens wurde er als Jude von den Nazis verdrängt und emigrierte in die Türkei. In Ankara entwickelte er erfolgreich die geologische Ausbildung weiter sowie das Wissen insbesondere um die Grundwasservorkommen des Landes. In dem tektonisch aktiven Land erarbeitete er erstmalig Maßnahmenkataloge zur Schadensbegrenzung von Erdbeben – Hätte mit seinem weiteren Wirken in Heidelberg die Geologie in Deutschland einen anderen Weg eingeschlagen?